Christof Hindermann, Inhaber der Bureau Hindermann GmbH

Christof Hindermann (*1974) ist diplomierter Designer und Innenarchitekt aus Zürich. Sein Schaffen und sein Designverständnis wurden massgeblich von seiner ersten Anstellung im Büro von Trix und Robert Haussmann in Zürich geprägt. Darauf folgte das Studium an der HGK Basel im Fachbereich Innenarchitektur und Produktdesign, welches er 1999 abschloss. Seit 2000 ist er mit seinem Unternehmen, der Bureau Hindermann GmbH, erfolgreich in den Bereichen Innenarchitektur, Produkt- und Ausstellungsdesign tätig.

www.hindermann.ch

 

Was ist das Kerngeschäft/die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?

Wir betreiben Innenarchitektur, Produkt- und Ausstellungsdesign. Quasi Architektur innen mit Aussenbezug, aber nie auf der grünen Wiese. Mehrheitlich für institutionelle und Firmenkunden, selten auch für ausgewählte Privatkunden.

Worin unterscheiden sich Ihre Dienstleistungen/Produkte von denen der Mitbewerber?

Werte wie Umsetzbarkeit und Nachhaltigkeit im Sinne der Halbwertszeit der Räume und ihrer Form sind bei uns Pflicht. Allerdings stellen wir uns auch gerne inhaltlichen Themen und reflektieren so den Zeitgeist in Form von Produkten wie Leuchten oder spezifischen Möbelentwürfen. Diese widerspiegeln oft auch eine gewisse Ironie und sollen beim Betrachter Freude am Gebrauch auslösen. Kurz: Unsere Kür gibt es nie ohne zuerst die Pflicht vollendet zu haben.

Mit welchem Projekt/bzw. welchen Projekten beschäftigen Sie sich gerade?

Im Moment sind wir gerade mit dem Umbau einer kleinen Genossenschaftsbank in einem denkmalgeschützen Gebäude nahe des Paradeplatzes beschäftigt. Weiter beschäftigen wir uns mit der Innenarchitektur eines Privathauses im Zürcher Oberland und dem Einlesen und der Recherchearbeit ins Thema für die Gestaltung einer Ausstellung die im nächsten Sommer im Landesmuseum stattfinden soll.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Den gibt es als Kleinunternehmer grundsätzlich nicht. Jeder Tag ist anders. Was ich mir allerdings fix vornehme, ist mindestens alle zwei Wochen einen fixen Entwurfsabend für mich alleine in den Bergen einzuplanen. Dies, um mich weg von der Alltagshektik selbst ein bisschen in Sachen Achtsamkeit zu üben und auf einen Entwurf konzentrieren zu können.

Was treibt Sie an? Was bringt Sie morgens aus dem Bett?

Die positive Zusammenarbeit mit Kunden und Mitarbeitenden. Sowie aus Visionen, Räume mit hohem Gebrauchswert zu schaffen. Da viel zu oft die Wechselwirkung zwischen Raum und Nutzer unterschätzt, geschweige denn berücksichtigt wird.

Welche Eigenschaften halten Sie in Ihrem Beruf für besonders wichtig?

Die Empathie und der Sprachgebrauch. Das heisst, sich in Kunden und ihre Bedürfnisse und Ängste in Bezug auf die bevorstehenden (Raum-) Veränderungen einlassen zu können und die richtige Sprache dafür zu finden, um die vorgeschlagene Vision verständlich kommunizieren zu können.

Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument?

Mein Caran d’Ache Bleistift und meine Stabilo Boss Fluo-Marker.

Worüber haben Sie sich kürzlich geärgert?

Unrealistische kundenseitige Terminvorstellungen in Bezug auf Baurealisierungsvorhaben.

Von welchem architektonischen/innenarchitektonischen Werk sind Sie besonders angetan?

Klingt abgedroschen, aber das Panthéon in Rom. Dieser Raum relativierte bei mir so einiges, was in den letzten paar Jahrhunderten noch gebaut wurde oder gebaut wird.

Welches Produkt/welche Idee/welche Leistung hat Sie kürzlich beeindruckt?

Oft ist es die Bildende Kunst oder der gelebte Alltag, die mich stärker inspirieren als Architektur und Innenarchitektur. So fand ich zum Beispiel die Arbeiten von Nathalie Du Pasquier, die in der Ausstellung «Geometrische Opulenz» im Haus Konstruktiv zu sehen waren, sehr inspirierend.

Auf welche Musiktitel würden Sie auf einer einsamen Insel nicht verzichten wollen?

Schwierig, sich da auf einen Titel zu beschränken. Aber das wäre bestimmt etwas aus der Sparte 70er-Jahre Discofunk und Mundart. Also Endo Anaconda und The Meters wären wohl mit dabei.

Mit wem würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?

Leonardo da Vinci. Ich liebe italienischen Wein und war schon immer von der Neugierde und ganzheitlichen Anschauung der Welt und der Dinge gewisser Personen fasziniert.

Christoph Hindermann