Laurent Audergon, Geschäftsführer Stahlbau Zentrum Schweiz (SZS)

Durch eine Kombination aus technischem Sachverstand und visionärem Denken hat sich Laurent Audergon einen Namen in der Bauindustrie und Verbandslandschaft gemacht. Nebst seinen Abschlüssen als Chemiker, Bauingenieur und General Manager sammelte er wertvolle Erfahrungen in verschiedenen leitenden Positionen bei Ingenieurbüros, einer Beratungsfirma und einem Bauunternehmen. Unter seiner Leitung hat das arv Baustoffrecycling Schweiz sein Inspektorat erfolgreich ausgebaut und einen europäischen Innovationspreis für eine ausgeklügelte ICT-Systemlösung gewonnen. Sein Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit führte ihn schliesslich zum Stahlbau Zentrum Schweiz (SZS). Mit seinem engagierten Team und den 550 Mitgliedern treibt er wegweisende Projekte voran, setzt neue Standards in der Branche und wirkt als Brückenbauer. Parallel dazu ist er als Mitglied des Zentralvorstands der Samariter Schweiz und Ratsmitglied der Stiftung Henry Dunant tätig.

www.szs.ch

 

Was ist das Kerngeschäft/die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?

Unsere Kernkompetenz ist die Förderung und Weiterentwicklung der nachhaltigen Stahlbauweise in der Schweiz durch technische Beratung, Projekte, Forschung und Bildung. An der Attraktivität unserer Branche für den Nachwuchs, die Facharbeiter und das Kader arbeiten wir auch dezidiert.

Worin unterscheiden sich Ihre Dienstleistungen/Produkte von denen der Mitbewerber?

Das SZS steht für Qualität, Innovation und Nachhaltigkeit. Wir kombinieren technische Expertise mit langjähriger Branchenerfahrung und haben eine enge Verbindung zu den wichtigsten Akteuren der ganzen Wertschöpfungskette in der Stahlbauindustrie. Diese Akteure zählen alle zu unseren Mitgliedern und sind im Vorstand auch vertreten.

Mit welchem Projekt/bzw. welchen Projekten beschäftigen Sie sich gerade?

Wir arbeiten aktuell an der agilen Revision der anerkannten Regeln der Technik im stahlbauspezifischen Brandschutzbereich. Zudem fördern wir die Beschaffung und den Einsatz von grünem und/oder wiederverwertetem Stahl durch die öffentliche Bauherrschaft. Dabei wollen wir auch mit einigen althergebrachten Mythen und falschen Überzeugungen aufräumen. Am 28. November im Forum Fribourg werden die Teilnehmenden des steelday+ und Prix Acier dies selbst feststellen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Um 5:30 Uhr stehe ich auf. Mein Arbeitstag im Büro beginnt oft mit Teammeetings, gefolgt von strategischer Planung, Facilitator-Arbeit und der Steuerung oder Leitung von Transformationsprojekten. Während des Jahres nehme ich mir gezielt Zeit für Workshops, Netzwerkanlässe und Weiterbildungen. Abends spiele ich gerne auf dem Tennisplatz oder fotografiere meine Kinder und deren Teams auf dem Fussballplatz.

Was treibt Sie an? Was bringt Sie morgens aus dem Bett?

Die Leidenschaft für den Stahlbau und das Wissen, dass wir einen namhaften Beitrag zur Baukultur und Gestaltung der Zukunft der Schweizer Bauindustrie leisten.

Welche Eigenschaften halten Sie in Ihrem Beruf für besonders wichtig?

Visionäres Denken, technische Expertise, Führungsstärke und die Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen.

Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument?

Neben meinem Laptop und meinem Moderationskoffer ist es definitiv eine offene, vertrauenswürdige Kommunikation – sei es mit meinem Team, unseren Mitgliedern, unseren Branchenpartnern und allen relevanten Entscheidungsträgern.

Worüber haben Sie sich kürzlich geärgert?

Über bürokratische Hürden, die innovative Projekte verlangsamen.

Von welchem architektonischen/innenarchitektonischen Werk sind Sie besonders angetan?

Der Bahnhof Guillemins in Lüttich aus meinem Sommerurlaub, entworfen vom berühmten Architekten Santiago Calatrava. Dieses Bauwerk ist ein beeindruckendes Beispiel für moderne Architektur und Ingenieurskunst. Die Verwendung von Stahl und Glas schafft eine luftige und lichtdurchflutete Atmosphäre, während die geschwungenen Formen und die weitläufige Bahnhofshalle sowohl Funktionalität als auch Ästhetik miteinander vereinen.
In der Schweiz fasziniert mich das neue Sammlungszentrum Augusta Raurica, das auf einer modularen Stahlkonstruktion basiert. Gegen aussen zeigt sich das Gebäude geschlossen, während es innen leicht und transparent wirkt und von einer äusserst sorgfältigen Planung zeugt. Die Erweiterbarkeit und der Rückbau des Gebäudes spielten bei der Grundidee des Entwurfsteams eine wesentliche Rolle.

Welches Produkt/welche Idee/welche Leistung hat Sie kürzlich beeindruckt?

Die modularen Stahlbaukonzepte, die schnelle und flexible Bauweisen ermöglichen, insbesondere in dicht besiedelten städtischen Gebieten.

Auf welche Musiktitel würden Sie auf einer einsamen Insel nicht verzichten wollen?

«Beethovens 9. Sinfonie» und «Stairway to Heaven» von Led Zeppelin.

Mit wem würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?

Mit Renzo Piano. Ich bewundere seine Arbeit und würde gerne seine Gedanken zum modernen Stahlbau hören.

laurent audergon SW