Marco Sonego, Zentralpräsident und Geschäftsführer Baukader Schweiz
Marco Sonego arbeitete sich von der Zeichnerlehre über die Zusatzlehre als Maurer bis zur Meisterausbildung. Es folgte eine Bauleiterausbildung und darauf ein Berufsschullehrerstudium, das ihn zum Lehrmeister und Experten bei den Maurern und Plattenlegern machte.
Im Baukader Schweiz ist Sonego aktuell als Zentralpräsident und Geschäftsführer für die nationalen Anliegen des Baukaders da. Als Präsident der Sektion Winterthur deckt er zudem regionale Bedürfnisse ab. Zu seinen Zielen zählt, die Attraktivität der Kaderberufe im Bauhauptgewerbe, Holzbau und bei den Bauleitern zu steigern. Der Verband soll für seine Mitglieder als Fundament in allen Lebenssituationen da sein. Von der Berufslehre bis zur Pensionierung. Zudem soll die Durchlässigkeit in der Aus- und Weiterbildung und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterstützt werden.
Was ist das Kerngeschäft/die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?
Wir setzen uns für unsere Mitglieder ein. Wir versuchen, mit den Berufsverbänden eine gemeinsame Lösung in Bezug auf die Anstellungsqualität zu finden, um gleichzeitig unsere Kaderberufe auf dem Bau attraktiver zu machen.
Worin unterscheiden sich Ihre Dienstleistungen/Produkte von denen der Mitbewerber?
Als Sozialpartner könnte man uns auch als Gewerkschaft bezeichnen. Wir fühlen uns jedoch, so wie es der Name schon sagt, für unser Kader verantwortlich. Wir sind konstruktiv und lösungsorientiert. Wir versuchen zu verhandeln und nicht zu streiten.
Mit welchem Projekt/bzw. welchen Projekten beschäftigen Sie sich gerade?
Wir beschäftigen uns permanent mit der Aus- und Weiterbildung unseres Kaders. Wir arbeiten permanent an der Entwicklung und den damit verbundenen Vertragsverhandlungen für unser Kader. Sehr aktuell sind die Vorbereitungen für den Zukunftstag und dort im speziellen für die Kampagne «Mädchen bauen los». In diesem Zusammenhang möchten wir unsere Baukaderberufe, welche auch Ausgangspunkt für weiterführende Studien wie Architekt und Ingenieur sind, attraktiver machen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Früh aufstehen, einem strukturierten Plan (meistens eine Woche im Voraus geplant) von Pendenzen im Büro oder zusammen mit einem Team an Sitzungen umsetzen. Ich erlaube mir auch jeden Tag, Zeit für einen Ausgleich mit Bewegung in und um die Natur einzuplanen. Es gibt bei mir aber keinen typischen Arbeitstag.
Was treibt Sie an? Was bringt Sie morgens aus dem Bett?
Positive Rückmeldungen. Konstruktive Kritiken. Zielorientiertes Arbeiten. Freude bei der Arbeit.
Ziele festlegen, Ziele in einem Team umsetzen und Ziele gemeinsam erreichen und entsprechend feiern gehört beruflich zu den schönsten Aufgaben, die man haben kann.
Welche Eigenschaften halten Sie in Ihrem Beruf für besonders wichtig?
Organisationsfähigkeit, Weitsicht und vernetztes Denken.
Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument?
Um alle Gedanken festzuhalten, gilt der Laptop mir als wichtigstes Aufzeichnungs- und Bearbeitungsinstrument.
Das Team ist das wichtigste Erarbeitungs- und Entscheidungsinstrument.
Worüber haben Sie sich kürzlich geärgert?
Das wir im 2023 immer noch nach Gleichheit, Diversität und Frauenförderung in unserer Bauwelt streben. Es müsste schon lange alles Standard und integriert sein.
Von welchem architektonischen/innenarchitektonischen Werk sind Sie besonders angetan?
Die «Sagrada Familia» von Antoni Gaudi i Cornet in Barcelona.
Welches Produkt/welche Idee/welche Leistung hat Sie kürzlich beeindruckt?
Die Vision und Planung eines Holzhochhauses in Winterthur. Das «Rocket» wird auf 32 Stockwerken 255 Wohnungen haben. Es wird noch ein Sockelbau «Tigerli» daneben erstellt. Alles in allem werden neben Raum für Studenten, gemeinnützige Räume und ein Hotel eingeplant. Dieser Mix gefällt mir und trägt auch dazu bei, dass wir nachhaltig und ressourcenschonend mit der Umwelt umgehen können. Allgemein befürworte ich die verdichtete Städteplanung und gleichzeitig beeindruckt mich der Mut zu dieser neuen kulturellen Ausrichtung.
Auf welche Musiktitel würden Sie auf einer einsamen Insel nicht verzichten wollen?
“Il Ragazzo Della Via Gluck” von Adriano Celentano.
Mit wem würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?
Robby Nash, Windsurflegende und überragender Spitzensportler.