Raimund Rodewald, Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz

Raimund Rodewald (geb. 1959 in Schaffhausen) ist promovierter Biologe und seit 1992 Geschäftsleiter der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) in Bern. 2008 erhielt er den Ehrendoktor der juristischen Fakultät der Uni Basel. Dank seiner Expertentätigkeit in zahl­reichen Kommissionen und Arbeitsgruppen, der grossen Erfahrung in Konfliktlösungs­prozessen und seiner regen Publikationstätigkeit führte Raimund Rodewald den Land­schaftsschutz zu einem breit anerkannten Thema in der Schweiz. Er ist Gastdozent an der ETH Zürich in Landschaftsästhetik.

www.sl-fp.ch

Was ist das Kerngeschäft/die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?

Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum für Landschaftsfragen. Wir erarbeiten Wissensgrundlagen, Konzepte und Studien. Zentral für uns ist auch die Projektförderung vor Ort, die politische und mediale Arbeit sowie das Verbandsbeschwerderecht.

Worin unterscheiden sich Ihre Dienstleistungen/Produkte von denen der Mitbewerber?

Thematisch sind wir im engen Austausch mit den anderen Umweltverbänden. Wir können aufgrund der kleinen, unbürokratischen Struktur aber rascher agieren und Themen besetzen.

Mit welchem Projekt/bzw. welchen Projekten beschäftigen Sie sich gerade?

Die Erarbeitung von Lösungsansätzen im Konflikt Ausbau der erneuerbaren Energien und Landschaftsschutz.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht. Vieles ist termindiktiert und ich bin sehr häufig in allen Landesteilen unterwegs. Bildungsarbeit an den Universitäten, Gutachten, Verhandlungen zu konkreten Bauvorhaben, politische Gespräche und Fachgremien, dazu auch Projektbesichtigungen gehören hierzu.

Was treibt Sie an? Was bringt Sie morgens aus dem Bett?

Der Ansporn auch nach über 30 Jahren immer noch vieles erwirken zu können. Zudem ist auch unser Team sehr motiviert.

Welche Eigenschaften halten Sie in Ihrem Beruf für besonders wichtig?

Die Balance zu halten zwischen Gelassenheit und Aktivität.

Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument?

Der Laptop. Doch glücklicherweise bieten die vielen analogen Instrumente, wie Gespräche, Besichtigungen, konkrete Gutachten sowie Lehr- und Studienveranstaltungen viel Abwechslung.

Worüber haben Sie sich kürzlich geärgert?

Über den Erlass des Ständerates zu einem dringlichen Bundesbeschluss für Solarfreiflächenanlagen in den Alpen. Das war ein unsorgfältiger Schnellschuss.

Von welchem architektonischen/innenarchitektonischen Werk sind Sie besonders angetan?

Bergstation Chäserrugg der Toggenburg Bergbahnen von Herzog & de Meuron.

Welches Produkt/welche Idee/welche Leistung hat Sie kürzlich beeindruckt?

Das SIG-Areal in meiner Heimatgemeinde Neuhausen am Rheinfall: Bunter Nutzungsmix in historischen Industriegebäuden, wunderbar saniert und aufgewertet.

Auf welche Musiktitel würden Sie auf einer einsamen Insel nicht verzichten wollen?

Fascinazione Arcadia – CD von Anne Schmid/Freitagsakademie mit Kantaten von Alessandro Scarlatti.

Sergei Rachmaninoff: Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 C-moll, Op. 18

Mit wem würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?

Mit dem Philosophen Byung-Chul Han.

Raimund Rodewald