Urs Hauser, Direktor Dachverband Wohnbaugenossenschaften Schweiz
Urs Hauser ist Direktor des Dachverbandes Wohnbaugenossenschaften Schweiz, welchem mehr als 1200 gemeinnützige Wohnbauträger angehören. Er ist Präsident einer grösseren Wohnbaugenossenschaft in Zürich, Vorstandsmitglied der Emissionszentrale für gemeinnützige Wohnbauträger (EGW) sowie der Hypothekar-Bürgschaftsgenossenschaft (HBG). Nach seiner Grundausbildung als Architekt und Raumplaner absolvierte Urs Hauser den Executive MBA in NPO-/Verbands- und Genossenschaftsmanagement an der Universität Freiburg/CH. Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich Urs Hauser mit allen Fragen und Entwicklungen des gemeinnützigen Wohnungsbaus in der Schweiz.
Was ist das Kerngeschäft/die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?
Wohnbaugenossenschaften Schweiz ist das Kompetenzzentrum für den gemeinnützigen/genossenschaftlichen Wohnungsbau in der Schweiz. Unser Verband unterstützt die gemeinnützigen Wohnbauträger mit vielfältigen Dienstleitungen: von Finanzierungs- und Gründungshilfen über Beratung und Weiterbildung bis hin zu Events und Vernetzungsmöglichkeiten. Auch vertreten wir die Interessen unserer Mitglieder gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Unser Ziel ist die Weiterentwicklung und Stärkung des gemeinnützigen Wohnungsbaus in der Schweiz.
Worin unterscheiden sich Ihre Dienstleistungen/Produkte von denen der Mitbewerber?
Ausser unserem Partnerverband WOHNEN SCHWEIZ haben wir keine Mitbewerber. Mit diesem Partnerverband arbeiten wir in verschiedenen Bereichen zusammen.
Mit welchem Projekt/bzw. welchen Projekten beschäftigen Sie sich gerade?
Aktuell sind wir zum Thema Wohnungsknappheit sehr gefordert. Wir beschäftigen uns mit der Frage, was unsere Branche beitragen kann, damit mehr preisgünstiger und guter Wohnraum in der Schweiz entsteht. Die Nachfrage nach preisgünstigem Wohnraum für verschiedenste Zielgruppen ist riesig. Die Mieten der gemeinnützigen Wohnbauträger sind im Durchschnitt 20 % tiefer als die Marktmieten.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Der Dialog mit den verschiedensten Stakeholdern, den Akteuren der Branche und des Verbandes prägt meinen Alltag. Zwischen Events, Workshops und Sitzungen habe ich Zeit, auf die vielfältigen Fragen unserer Mitglieder einzugehen.
Was treibt Sie an? Was bringt Sie morgens aus dem Bett?
Einen Beitrag zu leisten, dass Menschen, insbesondere auch Menschen mit kleinerem Haushaltsbudget ein Dach über dem Kopf haben, ein Zuhause haben, ist eine zentrale Motivation meiner Arbeit.
Welche Eigenschaften halten Sie in Ihrem Beruf für besonders wichtig?
Nicht die Rendite, sondern der Mensch steht bei unserer Arbeit im Mittelpunkt. Der respektvolle Umgang mit Menschen, auch mit andersdenkenden, ist für meine Arbeit zentral.
Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument?
Mit meinem Terminkalender die richtigen Prioritäten setzen.
Worüber haben Sie sich kürzlich geärgert?
Als mein PC nicht funktionierte. Für das habe weder Zeit noch Nerven.
Von welchem architektonischen/innenarchitektonischen Werk sind Sie besonders angetan?
Unsere Branche baut in den verschiedenen Landesteilen sehr innovative und auch ökologisch nachhaltige Projekte. Und bei allen diesen Projekten steht nicht die Architektur, sondern der Lebensraum der Menschen im Zentrum. Es begeistert mich, wenn die Architektur in der Lage ist, dies zum Ausdruck zu bringen.
Welches Produkt/welche Idee/welche Leistung hat Sie kürzlich beeindruckt?
Eine kleine Geste, ein offenes Ohr zur richtigen Zeit oder einfach eine kleine Handreichung beindrucken mich oft mehr als die grossen Dinge. Gute Strategien, Leistungen und Produkte entstehen bei uns oft aus einer Vielfalt kleiner Aktionen und Entscheidungen ganz unterschiedlicher Menschen. So entstand kürzlich ein toller Event mit ausgezeichneten Gesprächen.
Auf welche Musiktitel würden Sie auf einer einsamen Insel nicht verzichten wollen?
Ich würde kaum auf einer einsamen Insel leben. Wenn auf eine einsame Insel verbannt, würde ich mich eher in ein Hörbuch vertiefen. Vielleicht von Martin Suter «Der Koch», wenn ich hungrig wäre.
Mit wem würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?
Da bin ich ganz unkompliziert. Haben Sie einmal Zeit?