Remo Derungs, Mitinhaber gasser, derungs Innenarchitekturen GmbH

Remo Derungs, 1973,  ist Gestalter, Innenarchitekt, Szenograf (Dipl. Innenarchitekt / Designer FH/VSI.ASAI./SIA/SWB). Er ist in Chur aufgewachsen. Nach der Hochbauzeichnerlehre hat er an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich Innenarchitektur- und Produktgestaltung studiert. Nach der Mitarbeit bei Peter Zumthor in Haldenstein und bei Alfredo Häberli in Zürich hat er sich selbständig gemacht. Seit 2000 führt er zusammen mit Carmen Gasser Derungs ein Büro für Innenarchitekturen und Szenografie in Chur und Zürich. 2007 hat das Team den Kultur-Förderungspreis des Kanton Graubündens erhalten.

Neben Um- und Ausbauprojekten entwickelt das Büro gasser, derungs Ausstellungen und Installationen für diverse Museen und Institutionen. 2012 hat Remo Derungs zusammen mit Carmen Gasser Derungs die künstlerische Leitung des Museums „Das Gelbe Haus Flims“ übernommen. Seit 2017 ist er Präsident der „Vereinigung Schweizer Innenarchitekten /-architektinnen“

www.gasserderungs.ch

 

Was ist das Kerngeschäft/die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?

Als Gestalter sind wir seit dem Jahr 2000 ein Team von Innenarchitekten, Architekten und Designern. Sinnlichkeit und Präzision, ganzheitliches Denken und Gestalten, der Umgang mit bestehenden Strukturen und die Integration und Anpassung an heutige Bedürfnisse sind unsere Spezialität und unsere Passion. Wir nennen es sinnlich präzises Arbeiten. Wir setzen uns mit Räumen, Raumstrukturen und mit Produkten in allen Dimensionen auseinander. Unsere Leistungspalette ist daher auch entsprechend umfangreich: Innenarchitektur (Umbauten, Sanierungen, Umnutzungen und Erweiterungen). Ausstellungsgestaltung (Ausstellungsarchitektur, Ausstellungsdesign und Ausstellungsgrafik). Möbeldesign und Corporate Design.

Worin unterscheiden sich Ihre Dienstleistungen/Produkte von denen der Mitbewerber?

Die erste Konzeptidee ist für uns stets genau so wichtig wie das Lösen von Detailfragen bis hin zur Betreuung der Ausführung. Unsere Arbeit lässt sich nicht über einen Stil oder über modische Tendenzen erkennen. Vielmehr transportieren die entwickelten Räume und Inszenierungen eine gestalterische, konzeptionelle Haltung die auf Direktheit, Materialgerechtigkeit und Identifikation mit dem „Ort“ basiert.

Mit welchem Projekt/bzw. welchen Projekten beschäftigen Sie sich gerade?

Mit einem Museumsprojekt in der Surselva. Wir erarbeiten mit dem Verein „Trun Cultura“ das Museumskonzept für den Maler Alois Carigiet, dessen Kinderbücher jede Schweizerin und jeder Schweizer kennt. Das Museum entsteht aus dem Geburtshaus von Alois und seinem Bruder Zarli Carigiet, welches zur Zeit eine Brandruine ist. Eine traurige, aber auch einzigartige Situation in der romanisch sprechenden Gemeinde Trun. Eröffnung ist auf 2024 geplant.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

Oft startet der Tag mit einer Teamsitzung bei uns im Büro. Es werden die verschieden Projekte mit unserem Team kurz durchbesprochen. Dann geht’s ans Problemlösen, Entwerfen und Organisieren. Das Team, die Baustellen und die Besprechungen mit den Bauherrschaften.

Was treibt Sie an? Was bringt Sie morgens aus dem Bett?

Unsere verschiedenen Projekte und dessen Herausforderungen. Kein Projekt ist gleich wie das andere. Vor allem im Kulturbereich und beim „Bauen im Bestand“ ist jede Situation „einzigartig“. Wir empfinden es als ein Privileg, sich diesen Aufgaben widmen zu können und dürfen.

Welche Eigenschaften halten Sie in Ihrem Beruf für besonders wichtig?

Vorstellungskraft. Engagement und Freude am Neuen. Respekt gegenüber dem Gebauten.

Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument?

Das Skizzenpapier, eine Papierrolle und mittlerweile auch die digitale Variante davon auf dem iPad.

Worüber haben Sie sich kürzlich geärgert?

Ungenauigkeit auf der Baustelle…

Von welchem architektonischen/innenarchitektonischen Werk sind Sie besonders angetan?

Die soeben renovierte „Neue Nationalgalerie“ von Ludwig Mies van der Rohe, von 1968, in Berlin fasziniert mich räumlich atmosphärisch, sowie technisch konstruktiv. Die Grosszügigkeit der „Halle“ und die Detailgenauigkeit der Bauten und Einbauten ist überragend und bewegend.

Welches Produkt/welche Idee/welche Leistung hat Sie kürzlich beeindruckt?

Das Werk von Enzo Mari, italienischer Designer, anlässlich der grossen Retrospektive in der Triennale Milano. Schon als Student bewunderte ich den Vordenker, kritischen Geist und begnadeten Gestalter Mari über alles. Enzo Mari starb letztes Jahr im Herbst 2020.

Auf welche Musiktitel würden Sie auf einer einsamen Insel nicht verzichten wollen?

„Köln Concert“ 1975, von Keith Jarrett, Pianist.

Mit wem würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?

Natürlich mit Keith Jarrett … oder mit Enzo Mari hätte ich auch gerne ein Glas Wein getrunken…

IMG_1064 Kopie