Ausstellungstipp: Design für alle? Vielfalt als Norm
Museum für Gestaltung Zürich Postfach 8031 Zürich museum-gestaltung.ch welcome@museum-gestaltung.ch +41 43 446 67 67 Das Museum der Zürcher Hochschule der Künste zhdk.ch Seite 1/3 Medienmitteilung Ausstellung Neue Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich, Toni-Areal Design für alle? Vielfalt als Norm Laufzeit: 30. Mai – 20. Oktober 2024 Ort: Museum für Gestaltung Zürich, Toni-Areal Vernissage: Donnerstag, 30. Mai 2024, 19 Uhr Medienführung: Donnerstag, 30. Mai 2024, 11 Uhr Kuratorium: Sara Zeller, Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich Evelyn Steiner, Kuratorin, Kunsthistorikerin und Architektin Für wen ist unsere Welt eigentlich gestaltet? Die Ausstellung Design für alle? im Museum für Gestaltung Zürich präsentiert zeitgenössisches, inklusives Design und Architektur. Im Zent- rum stehen fünf Statements von internationalen Designschaffenden, deren Praxis die Vielfalt der Gesellschaft einbezieht und unsere Umwelt zugänglicher macht.
Jeder Mensch ist einzigartig und hat unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten. Die gestaltete Umwelt entspricht jedoch selten den Anforderungen aller. Menschen, die nicht den gängigen Normen entsprechen, sind besonders von Diskriminierung betroffen. Sie sind damit konfrontiert, Gegenstände, Räume oder Transportmittel aufgrund von Behinderungen, Grösse, Alter, Geschlecht, finanziellen Ressourcen oder Sprachbarrieren nicht oder nur eingeschränkt nutzen zu können. Es stellt sich die Frage: Für wen ist unsere Welt eigentlich gestaltet? Oder umgekehrt formuliert: Wer wird «by design» ausgeschlossen? Trotz vieler Fortschritte, gibt es in unserer Gesellschaft noch viel Potenzial, das Bewusstsein für Inklusion zu schärfen und stärker in die Gestaltung zu integrieren. Hier setzt die Ausstellung an. Neben spekulativen Auseinandersetzungen von Designschaffenden wird ein breites Spektrum inklusiven Designs gezeigt; von Apps, Spielzeug und Kleidung über Do-it-
yourself-Projekte bis hin zur Gestaltung des öffentlichen Raums

Inklusives Design heute
Die Debatten um Inklusion und Partizipation nehmen seit den 1980er Jahren einen wichtigen Platz im Designdiskurs ein. Dabei geht es darum, die gestaltete Umwelt für alle Menschen unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrem Alter oder ihrer Lebenslage zugänglicher zu machen. Hilfsmittel wie Rampen und Rollstühle spielen dabei eine wichtige Rolle, sind aber aus heutiger Sicht nur ein Teil des breiten Spektrums an inklusiver Gestaltung. Leitmotive wie Dialog, Partizipation und Vielstimmigkeit waren zentral für die Konzeption der Ausstellung Design für alle? So versteht sich die Schau als Forum, das aktuelle Positionen, Stimmen und Diskussionen zum Thema zusammenführt. Fünf ausgewählte Kreativschaffende aus den Bereichen Architektur und Design haben jeweils ein räumliches Statement für die Ausstellung konzipiert: Das international renommierte Architekturstudio

Co-Design und Empowerment
Auf einer 22 Meter langen Rampe – einer szenografischen Auseinandersetzung der Ausstellungsarchitekten TEN Studio mit Normen und unterschiedlichen Höhen – beziehen rund 80 Objekte und Projekte Position zum Thema: Neu interpretierte Gehhilfen, ergonomisches Essgeschirr, Ballettschuhe in verschiedenen Hautfarben, innovative Hilfsmittel für die Palliativpflege oder der erste weibliche Crashtest-Dummy loten den Begriff Inklusion in seiner Breite aus und schaffen überraschende Bezüge. Viele der gezeigten Objekte sind von Designschaffenden aus ihrem eigenen Erleben von Barrieren heraus oder gemeinsam – im Co-Design – mit den vorgesehenen Nutzer:innen entstanden. Sie spannen den Bogen zwischen «für alle» und spezifischen Lösungen, zwischen Massenproduktion und Hacks. Sechs Interviews mit internationalen Expert:innen, wie unter anderem Quemuel Arroyo, Chief Accessibility Officer der öffentlichen Verkehrsbetriebe des Staates New York, erweitern das Spektrum.
«Design für alle? ist eine Einladung, den Ursprüngen und Auswirkungen der normierten Umweltnachzuspüren und über mögliche Lösungsansätze nachzudenken. Mit dieser spekulativen Ausstellung möchte das Museum einen Beitrag zum Diskurs über Vielfalt und Normen leisten und die eige-
nen Mechanismen, Barrieren und auch die Grenzen der Umsetzung genauer beleuchten», so die Kuratorinnen Evelyn Steiner und Sara Zeller.
Ausstellung für alle
Inklusion und Barrierefreiheit waren auch bei der Entwicklung der Ausstellungsgestaltung massgebend. Um eine optimale Zugänglichkeit zu gewährleisten, beriet ein eigens für die Ausstellung zusammengestelltes Advisoryboard das Kuratorinnen-Team. Viele Exponate sind multisensorisch – d.h. über mindestens zwei Sinne – erfahrbar, der Ausstellungsraum ist rollstuhlgängig gestaltet. Sitzgelegenheiten und eine Rückzugszone bieten die Möglichkeit einer Pause. Kurze Texte und ein Saalblatt in einfacher Sprache erleichtern den Zugang zur den Inhalten. Die Ausstellungsgrafik setzt auf gute Kontraste und gut lesbare Schriften, die auch für Screenreader funktionieren. Auf Anmeldung assistiert unser Besucherservice beim Besuch der Ausstellung.
Informationen
Laufzeit: 30. Mai – 20. Oktober 2024
Ort: Museum für Gestaltung Zürich, Toni-Areal
Vernissage: Donnerstag, 30. Mai 2024, 19 Uhr
Medienführung: Donnerstag, 30. Mai 2024, 11 Uhr
Kuratorium: Sara Zeller, Kuratorin Museum für Gestaltung Zürich
Evelyn Steiner, Kuratorin, Kunsthistorikerin und Architektin