Ausstellungstipp: Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine

Science-Fiction wird Realität: Mehr und mehr hält die Robotik Einzug in unser Leben. Die Beispiele dafür reichen von Transportdrohnen oder Pflege-Robotern bis hin zu Internet-Bots. »Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine« war 2017 die erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte des Vitra Design Museums und kehrt nach ihrer weltweiten Tournee noch einmal zurück nach Weil am Rhein.

Für die Neuauflage wird die Ausstellung um wichtige Entwicklungen in Robotik und Digitalisierung der letzten Jahre ergänzt, denn der Robotik-Boom ist ungebrochen. Die Ausstellung umfasst mehr als 200 Exponate aus der Industrie und dem Wohnbereich, aber auch Computerspiele, Medieninstallationen sowie Beispiele aus Film und Literatur wie den legendären R2-D2-Roboter aus Star Wars im Original. Sie alle verdeutlichen wie sehr unser aller Leben schon heute bis in den intimsten Bereich hinein von Robotern durchdrungen ist. Zugleich haben gerade die letzten Jahre gezeigt, wie stark auch politische Felder – etwa Wahlen oder Debatten über Diversität oder Klimawandel – heute durch Algorithmen und künstliche Intelligenz gesteuert werden können und welche Risiken sich daraus ergeben. Deshalb greift die Ausstellung auch die ethischen, sozialen und politischen Fragen auf, die mit dem wachsenden Einfluss der Robotik verbunden sind.

Die Roboter sind da. Was wie Science Fiction klingt oder wie eine Verschwörungstheorie, ist längst banaler Alltag. Autos, Waschmaschinen, Geldautomaten, Drohnen, der selbstfahrende Zug zwischen Flughafen-Terminals, der digitale Assistent, der sich um Kundenanliegen kümmert – das alles und vieles mehr wird heute zumindest teilweise durch Robotik gesteuert. Denn die Definition eines Roboters ist einfacher als man denkt: es braucht ein Gerät, das Daten sammelt; Software, die diese Daten interpretiert; und schließlich ein Gerät, das eine Reaktion darauf generiert. Das kann ein Lichtpunkt auf dem Bildschirm sein, aber auch Wärme, Sound oder Bewegung. Selbstlernende Algorithmen – sogenannte Bots – sind damit ebenso Roboter wie kommunizierende Alltagsgegenstände, die oft als Internet der Dinge bezeichnet werden. Als Roboter gilt also vereinfacht alles, was »smart« ist. Und das betrifft längst nicht mehr nur einzelne Objekte, sondern letztlich unsere gesamte Umwelt, die täglich noch selbstlernender und autonomer wird.

26. September 2022 bis 5. März 2023, Vitra Design Museum
Eine Ausstellung des Vitra Design Museums, des MAK – Museum für angewandte Kunst, Wien und
des Design Museum Gent

An der Schnittstelle zwischen dem Menschen und dieser robotischen Umwelt steht Design. Über die blosse Gestaltung von Form und Funktion geht das weit hinaus. Die Ausstellung «Hello, Robot.» zeigt, wie Design die Interaktion und Beziehung zwischen Mensch und Maschine, aber auch von Mensch zu Mensch prägt – im Guten wie im Schlechten. Dabei müssen wir uns viele Fragen stellen, allen voran: Wie wollen wir – als Individuum und als Gesellschaft – mit neuen Technologien umgehen?

14 Fragen begegnen dem Publikum auf dem Weg durch die Ausstellung, die sich dem Roboter in vier Schritten nähert. Sie alle greifen diverse Aspekte der kontrovers geführten Debatte rund um Roboter auf und scheinen sich nur im ersten Moment leicht mit ja oder nein beantworten zu lassen.

Die 14 Fragen der Ausstellung

1. Sind Sie schon einmal einem Roboter begegnet?
2. Was war Ihre erste Erfahrung mit Robotern?
3. Glauben Sie, wir brauchen Roboter?
4. Sind Roboter unsere Freunde oder unsere Feinde?
5. Vertrauen Sie Robotern?
6. Denken Sie, Ihr Job könnte von einem Roboter übernommen werden?
7. Möchten Sie selbst zum Produzenten werden?
8. Wie sehr möchten Sie sich auf smarte Helfer verlassen?
9. Wie fühlen Sie sich dabei, dass Objekte Gefühle für Sie empfinden?
10. Glauben Sie an Tod und Wiedergeburt von Dingen?
11. Hätten Sie gerne, dass sich ein Roboter um Sie kümmert?
12. Würden Sie in einem Roboter leben wollen?
13. Möchten Sie besser werden als von Natur her vorgesehen?
14. Tritt der Roboter an die Spitze der Evolution?

Beteiligte KünstlerInnen und DesignerInnen (Auswahl)

Woody Allen, Archigram, Asmbld, automato.farm, Hanna Barbera, Philip Beesley, Wafaa Bilal, Francis Bitonti, Björk, Julius Breitenstein, Bureau d’études, Sander Burger, Edward Burtynsky, Dan KChen, Tyler Coburn, Jan De Coster, Douglas Coupland, Kate Crawford, Disney/Pixar Animation
Studios, Dunne & Raby, ECAL, Tal Erez, Flower Robotics, Vincent Fournier, Yves Gellie, Gramazio & Kohler Research/ETH Zürich, Kevin Grennan, Susanna Hertrich, Höweler + Yoon Architecture, Zan-Lun Huang, Ted Hunt/Luke Sturgeon/Hiroki Yokoyama, IAAC/Vicente Guallart, ICD University of Stuttgart, Interactive Architecture Lab/UCL The Bartlett, Alfredo Jaar, Spike Jonze, Joris Laarman Lab, Floris Kaayk, Friedrich Kiesler, Elizabeth King/Richard Kizu-Blair, Dirk Vander Kooij, Kraftwerk, Kram/Weisshaar, Stanley Kubrick, George Lucas, Keiichi Matsuda, MIT Senseable City Lab, Shawn Maximo, Moth Collective, NASA, Next Nature Network, Christoph Niemann, Tatsuya Matsui, Éva Ostrowska, Ruben Pater/Gonçalo F Cardoso, Johanna Pichlbauer/Mia Meusburger, Eric Pickersgill, Joseph Popper, Gerard Ralló, Carlo Ratti Associati, RC4/UCL The Bartlett/CurVoxels, Alexander Reben, robotlab, Rafaël Rozendaal, Philipp Schmitt/Stephan Bogner/Jonas Voigt, Takanori Shibata, Masamune Shirow, Hajime Sorayama, Ismael Soto, Superflux, Jacques Tati, Kibwe Tavares, Osamu Tezuka, Simon Weckert, Anouk Wipprecht, und viele andere.

Weitere Informationen unter: www.design-museum.de