Ausstellungstipp: Mythos Chalet

Die Ausstellung "Mythos Chalet" im Gelben Haus Flims nähert sich dem spezifisch schweizerischen Phänomen und zeigt eine umfassende Auslegeordnung; augenzwingernd, informativ und unterhaltsam. In drei thematischen Schwerpunkten – Sehnsucht, Kitsch und Baukultur.

Die Schweiz liebt ihre Chalets. Und auch ausländische Reisende verbinden das Wohnen auf Zeit im Ski- und Wanderurlaub mit dem Charme eines geborgenen Holzhäuschens mit grandiosem Blick auf die von der Sonne beschienenen Gipfel, den glitzernden Schnee oder die flimmernde Sommerwiese.

Doch was ist eigentlich ein «Chalet»? Und was ist keines? Gibt es spezifische Charaktereigenschaften, die das gemütliche Holzhaus in den Bergen eindeutig zu einem Chalet machen? Ist es der Holzstrickbau, das weit ausladende Dach, die Geranien vor den Fenstern, die geschnitzten Dachbalken? Oder ist das «Chalet» einfach nur Inbegriff, Symbol und Sinnbild unserer Sehnsucht nach Ferien in den Bergen. Ist es vielleicht sogar nur eine Erfindung, ein Mythos?

Denn je genauer wir das Chalet als alpine Ferienarchitektur zu fassen versuchen, desto unschärfer werden seine Konturen. Höchste Zeit also sich eingehender mit ihm zu beschäftigen; näher hinzuschauen; zurück zu seinen Anfängen zu gehen und seine Geschichte bis heute zu verfolgen.

Wie das Chalet zum romantischen Sehnsuchtsbild geworden ist; wie der Chalet-Stil mit den Laubsägeornamenten im 19. Jahrhundert zu einem Exportschlager und in Kleinformat zum Souvenir wurde und anschliessend wieder in die Schweiz zurückfand. Und nicht zuletzt zeigt die Ausstellung aktuelle Projekte und Tendenzen im Umgang mit dieser Baukultur im Spannungsfeld von Bewahren und Weiterbauen. Hier liegt der Fokus auf Projekten aus dem Bündnerland.

  1. Juli – 23. Oktober 2022, Di–So, 14h–18h

www.dasgelbehausflims.ch