Das moderne Bad: naht- und fugenlos

Individualisierung ist längst nicht mehr nur ein Trend. Vielmehr scheint es zunehmend Überzeugung zu sein, auch die Gestaltung der eigenen Wasch- und Wellnesszone optimal auf die persönlichen Bedürfnisse und die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Welche Vorteile bieten dabei der Mineralwerkstoff, auch bekannt als Acrylstein?

Der Traum, das eigene Wohnkonzept nahtlos im Bad fortzusetzen, bringt diverse Annehmlichkeiten. Mit massgefertigten Badelementen und ansprechenden wie pflegeleichten Materialien wird nicht nur der vorhandene Raum maximal genutzt und die Funktionalität optimiert, sondern auch die Pflege erleichtert und Wohnlichkeit geschaffen. Anstatt trister Funktionalität geht der Wohnraum nahtlos in die Wasch- und Badzone über, die so als Wohlfühlzonen wahrgenommen werden.

Dieses Konzept lässt sich unterdessen mit verschiedensten findigen Materialien verstärken. Dazu zählt der Mineralwerkstoff, ein homogenes, matt bis glänzend erscheinendes Material, das optisch an Marmor erinnert. Tatsächlich aber handelt es sich um einen mineralisch-organischen Verbundwerkstoff. Er besteht jeweils zu einem gewissen Teil aus Acrylharz und einem Teil aus Gibbsit, das aus Bauxit gewonnen wird und eine Modifikation von Aluminiumhydroxid darstellt. Hinzu kommen Katalysatoren und Härtungsmittel sowie die jeweiligen Farbpigmente zur Einfärbung des Werkstoffs. Die Bestandteile sind durchgehend recyclebar. Mineralwerkstoff ist dabei ein Gattungsbegriff für diverse Markenprodukte wie beispielsweise Corian® vom Marktführer DuPont, das 1967 in den Markt eingeführt wurde. Vergleichbar mit Corian in Zusammensetzung und Verarbeitungseigenschaften sind HI-MACS von LG Hausys, das aus 75 % Bauxit und 25 % Polyacrylat, der Mineralwerkstoff Staron® von Samsung SDI oder der Mineralwerkstoff Hanex® von Hanwha L&C mit ähnlicher Zusammensetzung. Die Anwendungsbereiche sind dieselben wie bei Corian.

Bild: Froidevaux

Anwendungsmöglichkeiten

Das Mineralharzgemisch lässt sich in Form von Corian als Plattenware verarbeiten, thermisch verformen und wie Holz bearbeiten, also sägen und schleifen. Vom Fachmann, beispielsweise den Profis von talsee, kann es unter kontrollierten Temperaturen auch zu Objekten verformt werden. Dafür kommen 2D- oder 3D-Formen aus Holz oder Metall in Frage. Ist es in seine vordefinierte Form gebracht, lässt es sich zurechtschneiden und für vielfältige Anwendungen einsetzen. Ideal zu ergänzen ist es mit einer flüssigen Variante des Mineralwerkstoffs, die sich fugenlos giessen lässt und damit vor allem zur Modellierung in Übergangbereichen zum Einsatz kommt. Das ermöglicht den Eindruck einer Einrichtung aus einem Guss. Die Anwendung des Mineralwerkstoffs erlaubt also die massgeschneiderte Raumausstattung und schafft dabei noch ein durchgängig fugenloses Bild – ob bodengleiche Dusche, Badewanne mit Stauraumfächern, Waschtisch-Abdeckung oder auch Küchenarbeitsfläche. Tatsächlich bietet der Mineralwerkstoff viele Vorteile, die man sich speziell von einem Material für das Nassbereiche wünscht. So kann es mit einer glatten, harten und porenlosen Oberfläche überzeugen, die wasserdicht und besonders hygienisch ist und sich leicht reinigen lässt. Bakterien, Flüssigkeiten und Schimmel können nicht eindringen. Anders als beim optisch vergleichbaren Marmor ist die Oberfläche von Mineralwerkstoffen handwarm, farbecht und voll durchgefärbt sowie praktisch riss- und schlagfest. Das Erscheinungsbild ist besonders im Zusammenspiel mit natürlichen Materialien wie Holz harmonisch und edel.

Massgefertigt in der Schweiz

Der Schweizer Hersteller talsee verarbeitet das langlebige und homogene Material seit Jahrzehnten erfolgreich im Bad. Die Herstellung einer Dusche oder Arbeitsfläche erfolgt individuell nach Mass. Die Verarbeitung ähnelt der von Holz und erfordert die gleichen Werkzeuge. Im Weiteren werden die Formen naht- und fugenlos verklebt und mit anderen Werkstoffen kombiniert.

Mineralwerkstoff/Acrylstein

  • Was ist unter Mineralwerkstoff bzw. Acrylstein zu verstehen?

Mineralwerkstoff, im Englischen als Solid Surface Material bekannt, ist ein homogener Werkstoff, welcher zu einem Drittel aus Acrylharz und zu zwei Dritteln aus Bauxit, das sich vorwiegend aus Aluminiummineralen zusammensetzt, besteht. Mineralwerkstoff ist ein Gattungsbegriff für diverse Markenprodukte wie beispielsweise Corian® vom Marktführer DuPont.

  • Was sind die Vorzüge dieses Materials?

Es ist äusserst pflegeleicht und handwarm in der Haptik. Es überzeugt durch eine glatte, harte und porenlose Oberfläche, die sich besonders hygienisch zeigt. Zudem ist der Mineralwerkstoff farbecht und voll durchgefärbt sowie praktisch riss- und schlagfest.

  • Wie pflegt man es richtig?

Zur Reinigung der Oberfläche verwendet man eine handelsübliche Scheuermilch und ein feuchtes Tuch. Die matte Oberfläche bleibt dadurch erhalten. Leichte Kratzer lassen sich mit der Scheuermilch beheben, starke Kratzer und Schlagspuren sind durch Fachleute unsichtbar zu reparieren. Corian bietet damit diverse Eigenschaften, die ein modernes und gut geplantes Bad ausmachen.

Text: Nicola Schröder, Zürich