Verena Huber erhält Schweizer Grand Prix Design des Bundesamtes für Kultur (BAK)

Das Bundesamt für Kultur (BAK) verleiht der Schweizer Innenarchitektin Verena Huber für ihr Lebenswerk den Grand Prix Design 2022. Die 1938 in Basel geborene Innenarchitektin beschäftigt sich seit Jahrzehnten als Forscherin, Buchautorin und Lehrerin eingehend mit Fragen des Wohnens und Sich-Aufhaltens.

Alljährlich empfiehlt die Eidgenössische Designkommission Designerinnen und Designer für den Grand Prix Design des BAK, die sich für ihre wichtigen Beiträge im Schweizer Designschaffen verdient gemacht haben. Dieses Jahr geht die Ehrung an die in Basel geborene und in Zürich arbeitende Innenarchitektin und VSI-Mitglied Verena Huber.

Für den Schweizer Designer Jörg Boner, Präsident der Eidgenössischen Designkommission, hat sich Verena Huber mit ihrer Kompromisslosigkeit, wenn es um Fragen des Wohnens und Zusammenlebens ging, verdient gemacht. «Verena Huber», so Jörg Boner, «hat sich in ihrer gesamten Schaffenszeit von sinnentleerter Ästhetik und Konformität in jeder Hinsicht ferngehalten.» Die Gestaltung von Innenräumen ist für Verena Huber eine Herzensangelegenheit, denn «die Innenarchitektur operiert auf dem Massstab, der dem Menschen am nächsten ist.»

Verena Huber_Copyright Diana Pfamatter_BAK

Kompromisslose Forscherin der Wohnkultur

Nach der Fachklasse für Innenausbau bei Willy Guhl an der Kunstgewerbeschule Zürich gründete Verena Huber 1967 ihr eigenes Innenarchitekturbüro und begann gleichzeitig mit ihrer publizistischen Tätigkeit. 1969-1973 war sie die Präsidentin der Vereinigung Schweizer Innenarchitekten (VSI) und engagierte sich auch auf internationaler Ebene für die Anliegen ihres Berufsstandes.

Als Innenarchitektin realisierte Verena Huber Restaurants, Schiffe, Bibliotheken sowie die Innenraumgestaltung für das bekannte Schwesternhochhaus des Zürcher Universitätsspitals. Von 1980–2003 unterrichte sie an der Architekturabteilung der Zürcher Hochschule in Winterthur und publizierte unter anderem gemeinsam mit Alfred Hablützel 1993 die Publikation «Innenarchitektur in der Schweiz 1942–1992».

Verena Huber hat sich als Innenarchitektin, Forscherin und Lehrerin ihr Leben lang eingehend mit den Fragen des Wohnens und Sich-Aufhaltens befasst. So situierte sie ihre Tätigkeit immer an dieser Schnittstelle zwischen dem Haus und seinen Benutzerinnen und Benutzern. Für Verena Huber ist Innenarchitektur sehr viel mehr als eine Ansammlung von Objekten in einem Raum. Er ist die Frage nach dem Gebrauch der Dinge, wie wir mit ihnen umgehen und wie wir ihre Geschichte weiterschreiben.

2021 gründete Verena Huber noch immer voller Tatendrang mit weiteren Innenarchitektinnen und Innenarchitekten das Archiv Innenarchitektur Schweiz (AI-S), welches zum Ziel hat, Innenarchitektur als gesellschaftlichen Beitrag zu würdigen und für Forschende und die Nachwelt zu sichern und zugänglich zu machen (www.ai-s.ch).

Weitere Informationen und Würdigung unter: Verena_Huber_BAK