Vorzeigebahnhof in der Sonnenstube

Der SBB-Bahnhof Lugano ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte im Tessin. Sein historisches Bahnhofsgebäude liegt zentral über der Stadt in unmittelbarer Nähe zum See und dem vielbesuchten Stadtkern. In dieser exponierten Position hat der Bahnhof auch eine repräsentative Funktion für die Stadt. Bei seiner umfassenden Sanierung machte sich die Erfahrung von Jansen mit klassischen Rundbogenfenstern bezahlt.

Den Bahnhof Lugano gibt es schon seit 1874. Damals erhielten die Tessiner Talbahnen hier ihren Ausgangspunkt für die Strecke nach Chiasso. Mit der Eröffnung des Scheiteltunnels am Gotthard 1882 und der Verlängerung der Linie via MonteCeneri nach Bellinzona wurde Lugano dann zur Durchgangsstation. 2016 hat die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels den Durchlauf an Zügen und Passagieren zuletzt erheblich gesteigert. Zusätzlich durch die Fertigstellung des Monte-Ceneri-Basistunnel ist das Angebot des öffentlichen Verkehrs im Tessin in den letzten Jahren deutlich schneller, häufiger und umfangreicher geworden. Da der Ausbau und die Erweiterung des öffentlichen Verkehrs im Tessin auch noch weiter vorangetrieben werden, war auch eine) Anpassung des alten Bahnhofs Lugano an die wachsenden Anforderungen und Benutzerzahlen dringend angezeigt.

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So sind der Bahnhof und seine Umgebung seit mehreren Jahren Gegenstand intensiver Planungen und zahlreicher zusammenhängender Projekte. Unter anderem wurden Gleiszugänge, Fussgängertunnel, mehrere Geschäfte und die Bergstation der Standseilbahn, die ins Zentrum hinabführt, architektonisch auf eine Ebene gebracht. Dabei wurde sogar ein komplettes Gebäude versetzt, um es später wieder an seinen ursprünglichen Ort zu stellen. Bereits zwischen 2014 und 2018 wurde unter der Regie der ortsansässigen Charles De Ry Architettura SA das gesamte Gebäude komplett umgebaut und vom Erdgeschoss bis zum Dach ausgekernt. Zusätzlich wurde ein neues Mezzaningeschoss über dem EG realisiert sowie das Dach aufgestockt, um ein neues Nutzgeschoss zu gewinnen.

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Historisches Bild modern ergänzt

Das alte Bahnhofsgebäude mit seinen historistischen Elementen gehört zu den geschützten Kulturgütern der Schweiz. Deshalb sollte bei seiner Anpassung an ein neues Zeitalter seine historische Optik und die architektonische Struktur möglichst erhalten bleiben. Eine besondere Herausforderung für die Architekten, deren Arbeit hier zusätzlich weithin sichtbar ist. Tatsächlich wurde die ursprüngliche Architektur durch ihre Massnahmen sogar wieder deutlicher freigelegt. Unter anderem entfernte man dafür einige nachträglich hinzugefügte Vordächer, welche ursprüngliche Elemente verdeckt hatten. Dazu zählen einige rund fünf Meter hohe Rundbogenfenster im Erdgeschoss – ein besonders markantes Merkmal des Gebäudes. Die Rundbogen prägen auch den Eingang zum Gebäude, wo sie mit entsprechenden Glastüren ergänzt sind.

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Die ursprünglichen Fenster und Türen wurden im Zuge des Umbaus durch moderne wärmegedämmte Stahlprofile ersetzt. Dafür verwendeten die Metallbauer von Officine Cameroni SA Sonderprofile auf der Basis des Systems Janisol. Bei den anspruchsvollen Radien der Rundbögen kam Jansen die Erfahrung zugute. Seit über 50 Jahren biegt Jansen Profile und Rohre aus Stahl nach individuellen Massen – ob als Einzelstücke, in Klein- oder Grossserien. Das Biegen kompletter Tür-, Fenster- und Fassadensysteme aus Metall gehört dank dem eigenen Technologie Center mit Metallbauwerkstatt zu den Kernkompetenzen von Jansen.

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Zudem kamen innen und aussen das hochwärmegedämmte Fassadensystem Jansen VISS TVS.HI 50 sowie in die Fassade eingesetzte Janisol Fenster zum Einsatz. Mit Blick auf die Sicherheit griff man zur Fassade Jansen VISS TVS 50 RC3 und zur Jansen Brandschutzfassade VISS Fire EI30. Mit Jansen Janisol Türen und Janisol 2 EI30 Türen wurde das Konzept abgerundet. Die Brandschutzsysteme Jansen Janisol 2 EI30 Türen und Jansen Brandschutzfassade VISS Fire EI30 erfüllen wie kein anderes System die Ansprüche in Bezug auf bauliche Sicherheit und gestalterische Freiheit. Sie sind ausgesprochen filigran und trotzdem sehr stabil. Auf diese Weise konnten die imposanten Rundbogenfenster und Oberlichter im historischen Stil umgesetzt, aber auf dem neusten Stand der Technik ausgeführt werden, der auch aktuelle Anforderungen an Brandschutz und Energieeffizienz erfüllt. Historismus und modernste Technik werden auf diese Weise gekonnt kombiniert.

Der Luganer Bahnhof erstrahlt heute in einem tiefroten Ton mit weiss abgesetzten Fensterstürzen, -leibungen und Simsen mit den Stahlprofilen als optimale Ergänzung – ein Blickfang über der Stadt, der als freundliche Willkommensgeste, nicht nur für Reisende, gilt.

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BAUTAFEL

Bauherrschaft:  SBB Schweiz

Architektur: Charles De Ry Architettura SA, Lugano

Metallbau:Officine Cameroni SA, Barbengo

Profile: VISS TVS 50 HI, VISS TVS 50 RC3, VISS Fire EI30, Janisol Türe, Janisol Fenster, Janisol 2 EI30 Türe

Fertigstellung: 2023

Fotografie: Ansvar2030 Holding AG