Roger Kurath, Inhaber design21

Roger Kurath, M.Arch/Assoc.AIA/SIA, wurde in der Schweiz und den USA ausgebildet. Er hat in verschiedenen Architekturbüros in der Schweiz gearbeitet, bevor er 1997 nach Los Angeles ging. Für seine Arbeiten im Bereich Architektur und Design wurde er mit nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet. Darüber hinaus werden diese kontinuierlich in Magazinen, Büchern sowie im Fernsehen publiziert, unter anderem beim Planet Green Channel, im Schweizer Fernsehen, 5teilige DokuSerie sowie eine upcoming Serie im US TV «MTV Cribs”. Sein Büro Design21 ist international tätig.

«Ich bin ein Fan der Schlicht und Einfachheit. Das Wichtigste, was ich über die Schlichtheit gelernt habe ist, dass sie auf Dauer gewinnt

www.godesign21.com

Was ist das Kerngeschäft/die Kernkompetenz Ihres Unternehmens?

In den USA ist es Architektur im Bereich von High-end Custom Villas mit Interior Design. In der Schweiz Entwurfs-Architektur und gestalterische Leistung in Zusammenarbeit mit lokalen Architekten mehrheitlich für Villen und Grossüberbauungen (z. B. Avia Tankstelle in Uznach).

Worin unterscheiden sich Ihre Dienstleistungen/Produkte von denen der Mitbewerber?

Wir suchen immer nach neuen Lösungen, vor allem im Bereich energiebewusstes Bauen. Der grosse Unterschied, in zwei Ländern zu arbeiten: in der Schweiz kann ich die Grosszügigkeit des US Entwurfs einbringen und in den USA die Einfachheit, Gründlichkeit und Präzision aus der Schweiz. Damit auch verbunden ist die Tatsache, dass ich Schweizer Produkte wie Fenster, Fassadentechnologie, Küchen, Küchenmöbel sowie Badezimmermöbel usw. in meine US-Projekte integriere. Ich bringe das schweizerische Energiesystem (Minergie) sowie das amerikanische Energiesystem (LEED) zusammen und versuche, ein besseres Endprodukt zu kreieren.

Mit welchem Projekt/bzw. welchen Projekten beschäftigen Sie sich gerade?

USA: Der zweiten Villa in Malibu, direkt nach meinem award-winning „Zumirez“ Projekt. Eine Villa in Hollywood Hills, welche Ende Jahr 2021 bezugsbereit sein wird. Dann zwei Villen in San Francisco mit Baubeginn Mitte September.  

Schweiz: Eine Villa in der Schweiz an einer Hanglage und ein Vorprojekt in der Schweiz für eine grössere Überbauung in einer Kernzone.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?

7.30 Uhr im Büro, welches direkt im Hafen von Marina del Rey liegt. Als erstes werden alle Emails beantwortet und Geschäfte in der Schweiz erledigt (Zeitunterschied) und den Rest des Tages verbringe ich mit Entwurfsarbeiten, Material research etc. Zweimal pro Woche besuche ich meine Baustellen. Aufgrund des Verkehrs und der grossen Distanzen bin ich meistens den ganzen Tag unterwegs. Vielfach geht’s nach einem Arbeitstag an den Strand für einen Spaziergang am Meer.    

Was treibt Sie an? Was bringt Sie morgens aus dem Bett?

Neue Aufgaben, neue Herausforderungen, das nächste noch grössere Projekt.  

Welche Eigenschaften halten Sie in Ihrem Beruf für besonders wichtig?

Ein Auge fürs Detail, „see the big picture“. Diplomatisch sein, keine Angst vor neuen Aufgaben, bereit für Herausforderungen, Flexibilität, Anpassungsfähigkeit an Kundenwünsche und Ideen. Kreativität ist Voraussetzung. Good negotiator.

Was ist Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument?

Sketchpaper mit Bleistift, cell phone und Computer.  

Worüber haben Sie sich kürzlich geärgert?

Unflexible Baumeister: Ich vermisse die Zusammenarbeit zwischen Baumeister und Architekt für eine kreative Detaillösung. Unflexible Bauämter mit unrealistischen Forderungen: sie sind langsam mit Rückantworten, vor allem jetzt zu Covid Zeiten. Diese Ämter sind bei uns in L.A. immer noch geschlossen und alles wird nur über Email akzeptiert. Leider wartet man wochenlang auf Antworten. Eine Baueingabe für ein Einfamilienhaus war früher ca. 6 Monate Wartezeit und heute ist es im Minimum ein Jahr. Dies macht es sehr schwierig und für den Kunden unverständlich.

Von welchem architektonischen/innenarchitektonischen Werk sind Sie besonders angetan?

Richard Neutra’s „Kaufmann House“ in Palm Springs, Jahrgang 1946. — John Lautner’s „Chemosphere“ in Los Angeles, Jahrgang 1960. — John Lautner’s „Bob Hope house“ in Palm Springs, completed 1979. — Pierre Koenig’s „Case Study House #22“ in Los Angeles, Jahrgang 1960.

Welches Produkt/welche Idee/welche Leistung hat Sie kürzlich beeindruckt?

Neue Technologie der rahmenlosen Fenster. Diese Entwicklungen öffnen für uns Architekten, die interessiert sind an case study homes, mehr Freiheiten im Entwurf.  

Auf welche Musiktitel würden Sie auf einer einsamen Insel nicht verzichten wollen?

„Take it easy“ by the Eagles.

Mit wem würden Sie gerne einmal ein Glas Wein trinken?

Sir Richard Branson.

RogerKurath-2017-color Kopie