Neubau mit «Wow»-Effekt
Das fünfstöckige Gebäude im Zentrum des Münchner Werksviertels besticht unter anderem wegen seiner einfachen Form, der transparenten Fassaden und der Verwendung ehrlicher Materialien. Aus der Kombination dieser Elemente haben die Architekten von MVRDV ein spektakuläres Gebäude mit VISS Fassade geschaffen, das den sprichwörtlichen „Wow“-Effekt auf seiner Seite hat.
Inmitten eines heterogenen baulichen Umfelds haben die Rotterdamer Architekten MVRDV das Gebäude «Werk 12» errichtet. Mit seiner einfachen Form und den transparenten Fassaden würde das fünfstöckige Gebäude kaum weiter auffallen – wären da nicht die breiten Terrassen, die jedes Stockwerk umgeben, und die Kaskadentreppen, die diese Terrassen miteinander verbinden. Auffälligstes Merkmal des Neubaus aber ist das lautmalerische Kunstwerk aus fetten Lettern, die vor der Fassade leuchten: AAHHH, OH, PUH und WOW steht da zu lesen.
Nur mit Stahlprofilen möglich
Der Anspruch der Architekten war es, die Stahl-Glas-Konstruktion so reduziert wie möglich zu gestalten. Realisiert wurde sie als VISS Fassade in einer Ansichtsbreite von nur 50 Millimetern und zwei unterschiedlichen Bautiefen: In einem umlaufendem Rahmen von 120 Millimetern Tiefe sitzen zwei Pfosten und, auf der Höhe von drei Metern, ein Riegel, die nur 95 Millimeter tief sind. Als wäre es nicht schon schwierig genug, die unterschiedlichen Bautiefen zu einem Fassadenelement zu verbinden, musste in bestimmten Bereichen die zusätzliche Belastung der Betonkonstruktion durch die Kaskadentreppe berücksichtigt werden. In diesen Bereichen werden die auf die Stahl-Glasfassade auftreffenden Lasten über den Querriegel seitlich in die Betonkonstruktion abgetragen – ein statischer Ansatz, wie er nur mit Stahlprofilen möglich ist, weil die derart belasteten Riegel mit einem innen liegenden Stahlflach ertüchtigt werden können, ohne dass man aussen etwas davon sieht.
Die auf allen Ebenen erforderlichen Fluchttüren, die auf die umlaufenden Terrassen münden und den Fluchtweg über die Kaskadentreppen sichern, sind gemäss dem Fassadenraster knapp drei Meter hoch – also weitaus höher, als die DIN formuliert. Sie konnten mit dem Stahlprofilsystem Janisol, das für diese Höhe geprüft und zugelassen ist, unauffällig in die VISS Fassade integriert und im Erdgeschoss zudem in der Widerstandsklasse RC2 ausgeführt werden.
Vorbehandelte Fassadenprofile
Hauptmieter des Werk 12 ist das Fitnessstudio body + soul. In loftartiger Atmosphäre bietet das „Premium-Center in München“ auf drei Etagen Workout und Wellness, und ein 25 Meter langes Sportschwimmbecken. Im Poolbereich wurden die Stahlprofile vorbehandelt, um sie bestmöglich vor Korrosion zu schützen (Korrosivitätskategorie C4; in allen anderen Bereichen C3). Im Erdgeschoss befinden sich gastronomische Betriebe; in die oberste Etage sind Audi-Experten für Design, E-Commerce und Mobilitätsdienste eingezogen. Übergrosse Janisol Hebe-/Schiebetüren sowie ein Faltschiebetür-Element ermöglichen hier den nahtlosen Übergang von innen nach aussen, sodass bei jedem Wetter inspirierende Perspektiven über die Stadt auf die nahen Alpen gegeben sind.
BAUTAFEL
Bauherr: OTEC GmbH, München
Architektur: MVRDV, Amsterdam, mit N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA, München
Fassadenbau: Pazdera AG, Coburg
Verwendete Stahlprofilsysteme: VISS, Janisol, Janisol 2, Economy 60,
Überhohe Janisol Hebe-Schiebetüre und Janisol Faltschiebetüre
Systemlieferant: Jansen AG, Oberriet/CH
Fotos: Ossip van Duivenbode, Rotterdam
Weitere Informationen unter: www.jansen.com