Stadtschloss mit kulturellem Auftrag

Die Ursprünge der «Prestegg» liegen im 15. Jahrhundert. Seither hat das Stadtschloss in Altstätten einige Umbauten und Umnutzungen erfahren. Jetzt wurde die denkmalgeschützte Liegenschaft umfassend renoviert und umgebaut, um ein Zentrum für Geschichte und Kultur zu realisieren. Mit Janisol Sondergeometrien wurde eine substanzgerechte Sanierung des geschützten Baus unterstrichen.

Der Herrensitz «zur Prestegg» diente unter anderem als Wohnsitz des Rheintaler Reformators Vogler, später als herrschaftliches Wohnhaus der bedeutenden Textilhandelsfamilie Custer und irgendwann auch noch als Brauerei und Restaurant. Seit 1972 steht der Südflügel unter Denkmalschutz und beherbergt eine der ältesten Museumssammlungen der Region. Die Museumsgesellschaft besteht bereits seit dem Jahr 1895 und betreibt seither ihr kleines Museum im Haus. 2005 wurde das Konzept für ein «Zentrum für Geschichte und Kultur» erstellt, welches von zwei Altstätter Kulturinstitutionen, der Museumsgesellschaft und dem Diogenes Theater, aufgebaut und betrieben wird. Mit dem neuen Zentrum soll ein überregionaler Anziehungspunkt entstehen, welcher Altstättens Position als kulturelles Zentrum im St. Galler Rheintal unterstreicht.

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Schonende Sanierung

Der Grundgedanke des Umbauprojekts war, baulich nur das Nötigste zu ersetzen und zu ergänzen. Die Liegenschaft sollte äusserlich wieder als erkennbares Herrenhaus erscheinen. Veränderungen sollten sich mehrheitlich auf das Innere beschränken. Schwabegger & Zoller Architekten aus Altstätten bewerkstelligten auch die Aufgabe, die beiden existierenden Gebäudeflügel funktional wieder zu einer Einheit zusammenzuführen: Durch die Implantation eines neuen Treppenhauses mit Lift konnten beide behindertengerecht erschlossen werden. Die Ausstellungsräume des Museums werden im Südflügel und der neue Theatersaal im Nordflügel der Liegenschaft Prestegg realisiert. Im Erdgeschoss entsteht hofseitig ein gemeinsamer Eingangsbereich für die Museums- und Theaterbesucherinnen und -besucher. Hier gelangen sie zu den Bereichen Kasse und Garderobe, welche für Theater und Museum gemeinsam genutzt werden.

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Der beschriebene Eingangsbereich wird hofseitig, nach Osten hin, wie auch westseitig durch grosse Glastüren erschlossen. Ebenso sind die Zugänge zu den beiden Gebäudeflügeln durch Glastüren abgeteilt. Um diese Bogentüren für das Umfeld passend gestalten zu können, wurde aussen auf die Produkte Janisol HI und innen auf Janisol 2 zurückgegriffen. Die schlanken Stahlprofile fügen sich optisch und von den Anforderungen her optimal in das geschützte Umfeld ein. Mehr noch ermöglichen sie, auch Sondergeometrien umzusetzen. Die b&h Metallbau AG aus Balgach fertigte die vier beschriebenen Glastüren des Zugangsbereich als doppelflügelige Variante mit jeweils einem Stichbogen-Glasoblicht an. Für die Türen konnten Standard-Profile des Systems Janisol verwendet werden. Die Herausforderung bestand in den Stichbögen mit unterschiedlichem Radius. Hierfür mussten eigens Schablonen angefertigt werden. Zudem war ihre Verarbeitung aufwendig; sie wurden ab Werk je dreiteilig gewalzt und mussten von den Metallbauern nachträglich zusammengesetzt werden.

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Janisol eignete sich hier besonders, da es sich um ein gestaltungsfreundliches, thermisch getrenntes Stahlprofilsystem handelt, das die Möglichkeit bietet, sogar Einzelstücke oder Kleinmengen wirtschaftlich zu fertigen, wie Bogenfenster, statische Verstärkungen oder ästhetische Adaptionen mittels handelsüblicher Stahlprofile. Die Pulverbeschichtung erlaubt dabei eine elegante farbliche Anpassung an das Design der Umgebung. Gleichzeitig erfüllen die hochisolierenden Profile den Anspruch an eine nachhaltige und umweltgerechte Bewirtschaftung des Ortes. Auf diese Weise kann die architektonische Qualität des Hauses schlüssig an die Anforderungen der heutigen Zeit angepasst werden.

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BAUTAFEL

Bauherrschaft: Museum Prestegg, Altstätten

Architektur: Schwabegger & Zoller, Altstätten; Gantenbein & Partner, Balgach (Bauleitung)

Metallbau: b&h Metallbau AG, Balgach

Verwendete Stahlprofile: Janisol HI und Janisol2 EI 30

Fotos: Jansen AG