Wasser marsch – kochend, eisgekühlt oder sprudelig?
Die Schweiz bietet einen Luxus, der für die meisten so alltäglich ist, dass sie ihn kaum als solchen wahrnehmen: Frisches Trinkwasser aus nahezu jedem Wasserhahn. Viele Armaturen für die Küche können sogar noch mehr – darunter auch Zeit, Platz und Ressourcen sparen.
In der Regel wird der Wasserhahn in der Küche täglich häufiger und intensiver genutzt als jeder andere Wasserhahn im Haus. Schnell eine Frucht abspülen, die Hände reinigen, eine Tasse Tee aufsetzen oder einen Schluck trinken – mit einem einzigen Handgriff fliesst zu jeder Tages- und Nachtzeit klares Wasser aus dem Hahn. Als meistbenutzte Armatur im Haushalt lässt sich die Küchenarmatur denn auch als Arbeitsgerät einstufen. Das gilt schon, wenn sie «nur» Wasser spendet, und erst recht, wenn sie auch noch weitere Funktionen zu bieten hat.
Einen Schritt weiter
Viele Küchenarmaturen nehmen einem heute auch schon den nächsten Arbeitsschritt ab: Das Wasser kochen, filtern oder Kohlensäure hinzufügen. Die eine Armatur liefert kochendes oder heruntergekühltes Wasser ab Hahn. Die andere wiederum kann Wasser filtern oder mit Sprudel versetzen. Quooker, die in den 1970er-Jahren den ersten Kochend-Wasserhahn der Welt vertrieben haben, bieten mit der neuen Quooker Cube jetzt wiederum eine der ersten kombinierten Armaturen, die neben dem kochenden auch gekühltes, sprudelndes und stilles Wasser liefern kann.
Die Vorteile von Heisswasserarmaturen sind Zeit-, Platz- und wenn sie viel genutzt werden auch Energieersparnis, wie in einem grossen Familienhaushalt oder in einer Teeküche. Bei einem geringen Heisswasserverbrauch lohnt sie sich unter diesem Aspekt nicht. Weil sie das Wasser immer auf Temperatur hält, hat sie einen permanenten Strombedarf. Auch der Platzbedarf für den Boiler unter der Spüle ist nicht zu unterschätzen.
Andere Systeme beschränken sich darauf, mit der Beimischung von CO2 per Wasserhahn aus dem Leitungswasser trinkfertigen, gekühlten Sprudel zu machen. Ohne Umweg über die Sodamaschine fügt man dem Wasser beispielsweise mit der Aqittura M91 von Hansgrohe Kohlensäure nach Geschmack hinzu. In ihrer SodaBase ist zudem ein WaterRefinement plus-System integriert, das zusätzlich Schadstoffe, Schmutzpartikel und Gerüche aus dem Leitungswasser entfernt. Die Technik für dieses System inklusive austauschbarer Kartusche befindet sich ebenfalls in einer Box, die im Spülschrank montiert wird.
Sparpotenzial
Die cleversten Entwicklungen im Bereich Küchenarmaturen helfen – richtig eingesetzt – verschiedenste Ressourcen zu schonen. Grundsätzlich spart schon die Tatsache, dass man das Wasser zum Trinken aus dem Hahn bezieht an diversen Enden, wie beim Flaschenmaterial, dessen Herstellung, der Abfüllung, dem Transport etc. Mit den heutigen Systemen lässt sich zudem Wasser sparen, wo es nicht unbedingt notwendig ist, und das ohne primär das eigene Verhalten ändern zu müssen. Dabei helfen integrierte Durchfluss-Begrenzer, die in vielen Armaturen schon integriert sind, sich aber auch nachrüsten lassen.
Darüber hinaus gibt es Einrichtungen, die für eine punktgenaue Dosierung des benötigten Wassers sorgen. Das ist unterdessen auch per Sprachsteuerung möglich. Über entsprechende Smartphone-Apps kann man bei smarten Armaturen unter anderem Spülprogramme abrufen, eine Kindersicherung aktivieren oder die Durchflussmenge vordefinieren. Von praktischem Mehrwert ist ausserdem, wenn die App Statistiken über den Wasser- und Energieverbrauch der Armatur führt. Die Energieversorgung der smarten Küchenarmaturen läuft entweder über ein Netzteil, das man einfach an eine Steckdose anschliesst, oder mit integriertem Akku, der sich bei Bedarf entnehmen und aufladen lässt.
Ein Sprachbefehl ans Smartphone reicht beispielsweise bei der E-Go Voice von Kludi aus, um das Wasser in Gang zu setzen. Als erste hybride Armatur verfügt sie über den klassischen mechanischen Bedienteil sowie über elektronische Bauteile und lässt sich mittels Funktechnologie in ein Heimnetzwerk einfügen.
Ebenfalls nur mit einem Elektroanschluss funktionieren Armaturen mit Infrarot-Sensorik: Hält man einen schweren Topf oder die Hände sind schmutzig, ist das Wasser auch mit dem Handrücken oder Ellenbogen in Gang zu bringen. Man muss sich dem Sensor lediglich bis auf wenige Zentimeter nähern.
Flexibilität
Einen Komfortgewinn bei Küchenarmaturen bietet auch einen Rundum-Schwenkbereich von 360 Grad. Zusätzlichen Spielraum rund um die Spüle verschafft einem ein ausziehbarer Spül- und Brauseschlauch, auch professionelle Schlauchpendelbrausen sind erhältlich. Damit wird spielend Salat abgeduscht, ein Topf auf dem Herd nachbefüllt und mit einem Schwenk der Arbeitsbereich gereinigt. Zum Reinigen von empfindlichen Lebensmitteln macht sich besonders ein flächiger Strahl nützlich, wie er auf Knopfdruck aus dem Armaturensockel der Aquno Select M81 von Hansgrohe strömt.
Plant man wie in der Gastroküche die Wasserquelle gleich bei der Kochstelle und sorgt für einen schwenkbaren und ausziehbaren Auslauf, hat das den Vorteil, dass man beim Kochen Wasser zugeben kann, ohne den Topf vom Herd zu nehmen. Nudelwasser lässt sich zudem ohne lange Laufwege und Stolpergefahr abgiessen.
Auch Platz sparen gehört zu den Stärken moderner Armaturen. Eine versenkbare Armatur ist speziell bei Wohnküchen gefragt, wenn über den Tag ein aufgeräumtes Bild gewünscht ist. Auch unter einem Fenster leistet sie gute Dienste. Als Alternative dienen hier eine abnehmbare Variante oder ein sogenannter Bajonetteverschluss zum Umlegen.